Mein (früheres) Leben mit einer Borderlinerin
Wie ist das Leben mit einer Borderlinerin?
Nun, man kann zusammenfassend sagen, nach der anfänglichen Idealisierungsphase ist es eine ständige Achterbahnfahrt aus Idealisierung und Entwertung, das ist typisch für Menschen mit Borderline-Störungen.
Aber fangen wir von vorne an.
Vorweg sei gesagt, dass ich aus rechtlichen Gründen und des Persönlichkeitsschutzes wegen einige Daten und auch Personen und Sachverhalte weglasse(n) (muss). Dadurch ist diese Schilderung stark gekürzt, muss aber sein.
Ja, wie fing alles an? Eigentlich wie in jeder sich anbahnenden Beziehung.
Wir lernten uns in einer Disco kennen, tanzten und tranken etwas miteinander.
Danach verloren wir uns einige Zeit aus den Augen.
Längere Zeit später trafen wir uns wieder, und wir kamen enger in Kontakt.
Fühlte ich mich doch gleich sehr wohl, ja irgendwie aufgehoben. Gab sie mir doch das Gefühl irgendwie wichtig für sie zu sein. Es fühlte sich so gut an, war ich doch länger Single. Es ging dann alles recht schnell, die erst Annäherung, der erst Kuss,…, alles fühlte sich an wie in Zuckerwatte.
Wir trafen uns ab da so oft es ging. Sie zog von zu Hause aus, hatte ihre erste Wohnung. Ich war so oft es ging dort, alles schien perfekt, dieses Gefühl gab sie mir. . Ich fühle mich geliebt und gewollt wie noch nie. Es war wie eine Verschmelzung.
Das nennt man die Idealisierungsphase, aber leider hält sie nicht ewig.
Nämlich nur so lange, bis man in der Beziehung „gefangen“ ist, denn man kann sich sehr schnell daran gewöhnen so idealisiert zu werden. Das möchte man auch nicht verlieren.
Borderliner wissen sehr schnell welche Bedürftigkeiten man selber hat und füllen diese Lücke.
Dieses Muster haben alle Beziehungen zu Borderlinerinnen an sich.
Und ab da fing alles an anders zu werden.
Aber soweit war es noch nicht.
Für mich war sie die perfekte Frau mit der ich fortan mein Leben teilen wollte.
Wir zogen zusammen.
Das war die Zeit wo es anfing zu kippen.
Es kam wie aus heiterem Himmel, dass die Stimmung plötzlich kippte.
Eben war noch alles wunderbar, du warst ihr weißer Ritter und dann…
War ich doch mit Freunden verabredet, ganz normal dachte ich, teilte ihr das mit
und spürte sofort, irgendwas ist anders.
Und dann kamen sie die Vorwürfe, sie sei mir nicht wichtig genug. Diese Freunde wären sowie komisch etc etc. Es hörte nicht auf, bis ich einfach die Wohnung verlies.
Da dachte ich noch, ein netter Abend, ein zwei Bierchen, und wenn ich zurück bin, hat sich der Rauch gelegt.
Am späten Abend als ich nach Hause kam, dachte ich sie schlief, legte mich ins Bett, möglichst leise um sie nicht zu stören. Ich störte sie nicht, denn sie hatte schon auf mich gewartet.
Das Theater vom Abend nahm sein nächstes Kapitel.
Das Schlimmste waren diese fürchterlichen Abwertungen, diese völlige Entwertung. Ich war natürlich schuld das es ihr schlecht ging. Dann Weinen und wieder Vorwürfe und alles von vorne, stundenlang, bis es dämmerte.
Ich ging gerädert zu Arbeit, irgendwie stand ich den Tag durch. Zum Feierabend besorgte ich ein paar schöne Blumen. Auch wenn ich eigentlich kein schlechtes Gewissen hatte, wollte ich doch das der Streit ein Ende hatte und es wie vorher war.
Ein Muster das sich fortan wiederholen sollte, viel zu oft, jahrelang.
Aber zurück zu den Blumen. Diese hatten ihre Wirkung, wir umarmten uns, hatten wir, wie in Zukunft auch häufiger, Versöhnungssex. Wunderbar, das Chaos schien vergessen.
Dachte ich, lag aber leider falsch.
Nun wurde mein Tun und Handeln genau kontrolliert, was ich wann, mit wem tat oder wollte, Kontakt hatte. An allen in meinem sozialen Umfeld, Eltern, Geschwister, Freunde oder Kollegen gab es irgendetwas auszusetzen. Waren die Kontakte dazu nicht richtig, es sollte nur uns geben.
Ich lies es zu, leider viel zu lange.
Es gab Trennungen zu hauf, und ebenso häufig Versöhnung. Immer dachte ich, jetzt wird endlich alles gut, nachdem man stundenlang alles durchdiskutiert hatte, aber letzendes Endes sich alles nur im Kreis drehte. Eine wirklich Klärung gab es nie, konnte es auch nie geben. Aber das verstand ich erst Jahre später.
Ich war nun stets auf der Hut mit dem was ich sagte oder eben nicht. Ein falsches Wort und es kippte.
Dann ging ich schon mit Bauchschmerzen ins Bett, weil ich genau wusste, da kam noch was.
Manchmal gleich mit endlosen Diskussionen und Vorwürfen, manchmal schlief ich bereits als mir mitten in der Nacht eine Hand ins Gesicht geschlagen oder an den Haaren gezogen wurde.
Einige Male kam sie aus der Küche mit einem Messer zurück und fing an mich zu attackieren.
In solchen Augenblicken zog ich es vor das Zimmer zu wechseln, was auch nicht wirklich half, da sie mir folgte. Manchmal hab ich mich ins Badezimmer eingeschlossen und auf den Handtüchern geschlafen.
An nächsten Tag dann wieder Diskussionen, Tränen, Versöhnung und Sex, und alles schien wieder gut. Sie „wollte mir ja nichts tun“, mit meinem Verhalten wäre ich halt schuld an diesen Ausfällen, sie konnte ja gar nicht anders. Ich „müsste“ mir nur richtig Mühe geben, sie wirklich lieben. Ich hätte sie alleine gelassen.
Mir fiel zunächst nicht wirklich auf, das sie sich mehr als gewöhnlich oft am Bügeleisen kleine Brandwunden zuzog. Ich schob es auf die Nervosität der Streitigkeiten wegen. Erst am Ende der Beziehung wurde mir klar das dieses ein selbstverletzendes Verhalten darstellte.
Ich kannte so etwas ja nicht.
Natürlich liebte ich sie und blieb und sie kontrollierte alles, meine Briefe, meine E-mails, auch die von der Arbeit, mein Handy. Oh weh wenn eine Kollegin mit mir einen Kaffee trinken wollte oder in die Kantine zum Mittagessen, Drama hoch 3.
Sie musste so handeln. Eine Borderlinerin hat kein Selbstwertgefühl, ihre eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten, die uns als Mensch ja ausmachen, dürfen nicht sein, sie werden auf den Partner projiziert und dort bekämpft. Mit aller Entschlossenheit und Heftigkeit, aber das dann auch konsequent.
Sie hatte es irgendwann geschafft mich von meinem sozialen Umfeld zu isolieren, fast. Einige Kontakte hielt ich im Verborgenen.
Das ging so jahrelang, viel zu lang.
Irgendwann kam die Zeit da wurde mir klar, das ich emotional nicht weit vom Abgrund stand, war kraftlos und hatte eine mittelgradige Depression entwickelt.
Mir wurde bewusst, das ich Hilfe brauchte um aus diesem emotionalen Loch und auch aus dieser Beziehung zu kommen.
Die Suche nach einem Therapieplatz war nicht einfach, fand aber schließlich eine nette Therapeutin.
Hätte nie gedacht wie anstrengend gerade die ersten Sitzungen waren. Natürlich wusste meine Partnerin davon. Das war ihr nun aber auch wieder nicht recht, bzw diente ihr dazu mir vorzuwerfen das ich es ja nötig hätte, da ich sie so schlecht behandeln würde.
Das es mir zunehmend besser ging und ich nun anders mit ihren Ausfällen und Anwürfen umging, passte ihr so gar nicht. Ich würde ja der Therapeutin die falschen Dinge erzählen etc etc.
Wieder Vorwürfe, Beleidigungen, Entwertungen und…nein, kein Versöhnungssex.
Ganz zum Schluß meiner eigenen Therapie gab mir meine Therapeutin, nach Rücksprache mit ihrer Supervisorin, Informationsmaterial über Borderline und die Beziehungen zu solchen Menschen.
Sie meinte nur, „sie kenne meine Partnerin nicht, aber vielleicht würde mir das Infomaterial helfen“.
Für mich war das ein Zeitpunkt wo ein Scheunentor der Erkenntnis aufging. Ich fing an zu recherchieren, ging in Selbsthilfeforen für Angehörige von solchen Menschen. Die vielen Informationen und das Erkennen von so vielen Parallelen zu anderen Lebensgeschichten von Partnern von Borderlinern raubte mir schier den Atem und raubte mir anfangs den wenigen Schlaf den ich überhaupt noch hatte.
Wurde mir nicht nur auch meine eigene destruktive Rolle bewusst, so aber auch die Gefahr in der ich mich befand.
Denn schnell wurde klar, eine Borderlinerin verlässt man nicht einfach so im Guten.
Mittlerweile hatte ich sie mit ernsthaften Trennungsabsichten konfrontiert und sie dazu gebracht mit mir eine Partnerschaftsberatungsstelle aufzusuchen.
Mir war nicht bewusst, oder ich hatte es nicht wahrhaben wollen, wie manipulativ Borderlinerinnen sein können. Das Ende von Lied bei der ersten Beratungsstelle war, ich sollte doch meine Partnerin mehr respektieren und mich mehr kümmern, ja mich bessern. Als ich draußen vor der Tür stand wusste ich erst gar nicht einzuordnen was passiert war.
Sie selbst ging auch (auf meinen Druck hin) zu einer Psychiaterin, brach aber nach kurzer Zeit ab. Auf das Thema „Borderline“ angesprochen sagte sie in einem schwachen Moment „ja, sie wüsste davon“. Später leugnete sie das vehement.
Auch in 2 weiteren Beratungsstellen lief es ähnlich. Meine Ex-Partnerin schaffte es immer wieder, sich als Opfer zu präsentieren die unter mir leidet. Mir gingen die Argumente aus, war sprach- und ratlos.
Sie wollte auch nicht wie ich eine Trennungsberatung, sondern nur um die Beziehung wieder zu kitten, in ihrem Sinne, natürlich.
Die Krönung einer Beraterin war, dass ich doch bitte meiner Ex-Partnerin die Hälfte meines Hauses überschreiben sollte, sie hätte es ja verdient.
Erst in der 4. Beratungsstelle, der Berater war diesmal ein Mann, schaffte sie es nicht den Berater zu manipulieren. Aber einer Einigung einer gütlichen Trennung entzog sie sich auch hier.
Spätestens jetzt wurde es brenzlig für mich. Mir wurde bewusst das ich in Gefahr war. In Selbsthilfeforen hatte ich mehrfach die Leidensgeschichte von anderen Partnern gelesen die sich von ihrer Borderlinerin trennen wollten. Manchmal gab es den Vorwurf der körperlichen Misshandlung u.ä., oder die Steuerfahndung kam ins Haus (gerne bei Freiberuflern) oder sie wurde sogar „vergewaltigt“ und der Staatsanwalt klopfte an die Tür, und ab da wird es richtig gefährlich.
Dieses Schicksal blieb mir zum Glück erspart. Aber sie machte mir unmissverständlich klar, das ich „kein leichtes Leben haben werde und keiner mehr etwas mit mir zu tun haben wollen werde“.
Da war sie konsequent! Doch wirklich! War ich vor nicht allzu Langer Zeit noch die Liebe ihres Lebens, ein toller Mann und versuchte sie mich mit allen Mitteln (wirklich ALLEN) von meinen Trennungsabsichten abzubringen, so war ich jetzt der Teufel in Person den es zu vernichten galt. So ging sie während eines Kurzurlaubes, den ich mir zum Luftholen gönnte, herum und tat ihr Leid mit mir in Öffentlichkeit und meiner Familie kund.
Es kam der Zeitpunkt, da hatte sie bereits eine Wohnung, wollte aber mein Haus nicht verlassen, wurde nochmal so richtig ausgeteilt. Irgendwann blieb mir nichts anderes übrig und ich setzte sie vor die Tür.
Den Anblick von ihr, der Hass in ihren Augen, werde ich niemals vergessen.
Sie war sehr überzeugend, das sind Borderlinerinnen, sie sind sehr manipulativ. Mal ehrlich, wer glaubt nicht einer armen weinenden Frau, die so schlecht von ihrem Partner behandelt wird? Die so in Tränen aufgelöst daherkommt? Wer entwickelt da nicht sofort Mitgefühl mit diesem armen „Opfer“. Männer haben es eh schwer in dieser Hinsicht. Sie gelten per se als Täter, und die Frau als Opfer. Das dies schon seit Jahren die Statistiken und Studien anders hergeben, wird in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen.
Auch der neue weiße Ritter stand schon im Hintergrund parat. Aber das wusste ich da noch nicht.
Merke: eine Borderlinerin kann nicht alleine bleiben, ihr fehlt sonst die Projektionsfläche!!!
Das war eine schwierige Zeit. Mir blieb nur abzuwarten das sie sich selber widersprach oder die Leute selber merkten dass da etwas nicht stimmen konnte.
Das dauerte, aber so kam es. Mein Leben hat sich normalisiert. Auch wenn ich überzeugt bin, dass sie dieses Spiel weiterspielt.
Eine Borderlinerin verzeiht nicht, niemals!
Was einem nach der Trennung dann entgegen schlägt ist purer Hass, Abwertung und bittere Kälte.
Das Verlassenwerden kommt ihrem Empfinden (der Borderline-Betroffenen) nach ihrer Vernichtung gleich, weshalb diese mitunter selbst zu heftigen Vernichtungsschlägen ausholen.
Für die Borderlinerin, das angebliche „Opfer“ einer katastrophalen Beziehung, die da in etwas hineingerutscht ist (unsere Beziehung) was sie gar nicht wollte, ist der Partner (also ich) die Wallküre.
Für die Borderlinerin ist in der Regel der Partner der „Kranke“, der „Psychopath“.
Sie, die Borderlinerin, ist und das steht auf ihrer Fahne, für den Partner die 3 Furien der griechischen Mythologie:
Alekto, Tisiphone und Magaira
„unbändige Wut, rasende Eifersucht und gnadenlose Rache“