Jagdtrieb, Aggression und Unsicherheiten sind keine hündischen oder rassespezifischen Probleme, sondern die zwangsläufigen Symptome des Gehorsamsgedankens.
Also, ich komme eigentlich aus Süd-Ungarn, und habe zu lange auf der Strasse gelebt, als man mich nicht mehr wollte.
Tag für Tag habe ich ums Überleben gekämpft und keinen sicheren Platz zum Schlafen gehabt.
Ob ich ursprünglich aus Rumänien komme, kann ich gar nicht sagen. Die Grenze war nur wenige Kilometer weg, und ich bin weit gelaufen, ich weiss gar nicht wie weit.
Das Tierheim, in das man mich dann im Mai 2013 brachte, war voll und ich wollte nur noch weg und bin deswegen immer über den 1,6m Zaun geklettert. Dann hat man mich in einen gaanz kleinen Zwinger sperren müssen.
Dort war ich ganz traurig und habe viel geweint. Die Mitarbeiter taten ihr Bestes, aber es gab so viele andere Hunde.
Dann war ich immer froh, das mal von Zeit zu Zeit jemand kam und mir etwas Aufmerksam schenkte.
Doch eines Tages, es war bitter bitter kalt und ich habe jede Nacht gefroren, wie wir alle Hunde hier, hat man mich plötzlich aus dem Zwinger geholt und gesagt ich hätte ein neues Zuhause.
Man war ich verwirrt und dolle aufgeregt.
Dann waren wir 2 Tage mit einem großen Auto unterwegs, und ich musste auch nochmal umsteigen. Doch dann kam ich an und meine neue Familie hat mich in den Arm geschlossen. Man war ich aufgeregt.
Die erste Nacht konnte ich gar nicht schlafen und lief immer hin und her und schaute ob ich sicher bin, denn das war ich früher nie.
Nach dem 2. Tag merkte ich langsam das ich wohl gut untergekommen bin und fiel dann in dem Garten einfach um und schlief und schlief….
Die erste Zeit war für uns alle ungewohnt und wir haben Zeit gebraucht langsam uns zu vertrauen. Heute freue ich mich jeden Tag erst einmal einen Ast, wenn Papa (Herrchen klingt doof) nach Hause kommt.
Dann wird erst einmal geschmust und gerangelt, wie das eben so ist.
Oft bin bei Andreas und Biggi, wenn Papa länger arbeiten muss.
Vor allem mit Biggi kann ich endlos schmusen.
Wir gehen gerne und laange spazieren, oder toben auf der Hundewiese, z.B. mit meiner Freundin Alina.
Da dies anstrengend ist, müssen wir Hunde uns erst mal ausruhen und entlassen Papa zur Hausarbeit.
Später gibt was Leckeres zu Essen oder ich lege mich mal zwischendurch in die Sonne, Kraft tanken für den Abendspaziergang.
Irgendwann habe ich beschlossen: hier bleibe ich, hier geht es mir gut und man hat mich endlich lieb.
Und wenn wir mal im Urlaub auf Borkum sind, dann kann ich so weit laufen und dolle toben an diesem großen Strand. Nur das große Wasser, die anderen sagen Nordsee dazu, ist mir noch etwas unheimlich.